Er ist wirklich gegangen. Sagte nur:
— Es reicht, ich kann nicht mehr — und war weg.😂
Ich saß noch immer am Küchentisch, starrte in meine leere Tasse und verstand nicht ganz, was gerade passiert war.🎉🎉
Das Merkwürdigste war nicht einmal sein Weggang. Was mich mehr erstaunte: Ich war gar nicht wirklich überrascht. Irgendwie hatte ich es kommen sehen.😩
Seit Jahren fühlte ich mich nicht mehr wie seine Frau. Ich lebte für alle — nur nicht für mich. Und er? Der lebte in seiner ganz eigenen Welt.
Siehe die Fortsetzung im ersten Kommentar.👇👇
Fitnessstudio dreimal die Woche, gesunde Ernährung, Seminare, Marathonläufe. Auch mit sechzig sah er aus wie aus einer Werbeanzeige: durchtrainiert, gebräunt (selbst im Winter), enge Shirts, leicht gefärbte Schläfen.
Unser Sohn stimmte ihm zu:
— Papa hat recht, Mama. Du solltest auch ins Fitnessstudio, dich mal verwöhnen lassen, eine Diät machen…
Aber ich zuckte nur mit den Schultern. Wer hat Zeit für Diäten, wenn auf dem Herd drei Töpfe köcheln und der Einkaufszettel am Kühlschrank klebt?
Mein Mann nannte mich alt und langweilig.
Dann kam er eines Abends heim, sah mich an und sagte:
— Ich gehe. Wir haben nichts mehr gemeinsam. Ich will atmen, leben. Und du…
Er stockte kurz, dann fuhr er fort:
— Du bist keine Frau mehr. Du bist eine Großmutter geworden. Eine Hausfrau. Ich brauche jemanden, der lebendig ist.
Ich schwieg. Setzte mich aufs Sofa und sagte nur:
— Dann sag’s ganz. Jetzt ist es sowieso egal.
Er zuckte mit den Schultern:
— Du kümmerst dich nicht mehr um dich selbst. Immer nur im Bademantel. Du rennst keinem Ziel mehr hinterher. Es geht dir nur um Suppe und die Socken unserer Enkelin. Ich will eine gepflegte, interessante Frau. Wir sind gleich alt, aber du wirkst wie meine Mutter.
Zwei Tage später war er weg. Koffer gepackt, Schlüssel auf dem Tisch.
Ein Monat verging. Dann noch einer. Die Scheidung ging schnell. Ich verkaufte meinen Anteil an der Wohnung, zog in eine kleine Einzimmerwohnung am Stadtrand.
Ich kaufte mir einen Wasserkocher mit Blumenmotiv, eine Decke mit Schafen drauf und – zum ersten Mal seit Jahren – einen knallroten Lippenstift.
Eine Freundin schleppte mich zum Friseur. Neuer Haarschnitt, neue Farbe, intensive Pflege.
Und plötzlich fühlte ich mich… leicht. Die Träume ruhiger, die Morgen heller. Kaffee. Spazieren im Park. Ohne Stress. Die Enkel kamen vorbei, aber nicht jeden Tag.
Und in dieser neu gewonnenen Stille hörte ich wieder etwas, das ich lange vergessen hatte: mich selbst.
Drei Monate nach der Scheidung meldete er sich.
— Du siehst gut aus. Ich habe die Fotos mit den Enkeln gesehen.
— Danke. Ich lebe jetzt auch endlich für mich.
— Vielleicht könnten wir uns mal wieder treffen? Auf einen Kaffee?
— Nein, danke. Ich habe andere Pläne.
Ich legte auf. Keine Tränen. Keine Reue.
Was meint ihr? Habe ich richtig gehandelt?